Markus Roll
Der Krieg ist zu Ende
Sieben Jahre einer Re-Definition.
Dynamiken eines Zusammenbruchs und Wiederaufbaus.
Wohin hatte sich mein Leben entwickelt? Ich lebte doch meinen Traum! Oder lebte mein Traum inzwischen mich? Ich spürte, dass ich etwas Grundsätzliches in meinem Leben verändern musste, denn Leichtigkeit erlebte ich viel zu selten. Ich war irgendwann in eine Art Rennen eingetreten, das mich lebte und langsam aufrieb. Ich musste mir eingestehen: Mein Lebenskonzept ergab keinen Sinn mehr! Sieben Jahre später sitze ich in Barcelona mit einem Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit, wie ich es in meinem Leben zuvor nicht kannte. Ich beende gerade dieses Buch: Sieben Jahre einer Re-Definition. Sieben Jahre, in denen ich langsam und sicher zusammenbrach, aber dann auch langsam und sicher neu aufgebaut wurde. Ich kam an mein Ende. An vielen Tagen wollte ich lieber tot als am Leben sein. Es war schrecklich, aber es musste sein.
Format:
14,8 cm x 21 cm, 120 Seiten, kartoniert, Klebebindung.
Verlag:
Wort im Bild
„Ich fühlte mich wie ein Soldat, der aus dem Krieg zurück nach Hause kehrt ... leer und unbrauchbar ...“
Ein Interview mit Markus Roll zu seinem neuen Buch
Markus, warum hast du dieses Buch geschrieben?
2010 bin ich in einen wirklich schlimmen Burnout geschlittert. Ich war über zehn Jahre Pastor und lebte meinen Traum. So dachte ich jedenfalls. Ich brauchte lange bis ich erkannte, was mein Problem war, und ich brauchte Jahre, um mich neu aufstellen zu lassen. Ich möchte mit diesem Buch Leiter in Kirche und Wirtschaft ermutigen, das ein Burnout nicht das Ende sein muss.
Was möchtest du mit dem Titel aussagen?
Ich weiß, es ist eine krasse Metapher, aber lange, sehr lange habe ich mich genau so gefühlt. Wie ein Kriegsheimkehrer, dessen Krieg nun beendet ist, der aber kein normales Leben mehr führen kann. Ich befand mich die meisten Jahre meines Lebens in einem Krieg. Irgendwann konnte ich nicht mehr, aber ich wusste nicht, wie man eigentlich einfach lebt.
120 Seiten sind dann aber recht knapp für solch ein Thema?
Das ist absolut richtig. In den Jahren meines Burnouts habe ich rund 1000 Seiten geschrieben. Daraus machte ich dann 300 Seiten für meine engsten Freunde, die mich ermutigten, es für ein breitere Leserschaft noch einmal zu kürzen. Einmal um mich selbst zu schützen und nicht zu viele Details preiszugeben, aber vor allem, um das Buch möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Und an rund 100 Seiten traut sich fast jeder heran.
Trotzdem mutig, ein aktuelles Thema derart zu kürzen.
Ja, das ist richtig. Ich habe dieses Thema viele Jahre reflektiert, und letztendlich ist es gar nicht so komplex wie oft angenommen. Ich habe mich, wie viele andere Machertypen auch, an mein körperliches und psychisches Ende gearbeitet. Punkt. Die Frage war und ist, warum war das geschehen? Warum brennen Menschen aus? Und dann die Frage, wie kommen wir wieder heraus aus dem Loch? Wie gestalten wir das Leben nach der Krise? So hat mein Buch auch nur drei Bereiche: Dynamiken des Zusammenbruchs, der Nullstunde und des Wiederaufbaus.
Wie muss man sich das Buch vorstellen? Ist es ein Ratgeber oder eher ein Bericht?
Gute Frage. Ich bin ein Mensch, der sich nicht gerne an festgelegte Regeln hält, und so ist dieses Buch ein Mix aus verschiedenen Literaturgattungen. Ich berichte aus meinem Leben, teilweise mit Sarkasmus gewürzt, versuche es aber so gut lesbar zu halten, dass es teilweise wie eine Erzählung anmutet. Zwischendrin gibt es aber auch immer wieder Ratschläge, die der Leser auf das eigene Leben anwenden kann. Das Buch ist leicht zu lesen, aber immer wieder gibt es Passagen, die anregen, über das eigene Leben nachzudenken.
Hast du ein Beispiel?
Ich gehe in dem Buch ja chronologisch vor, und irgendwann bin ich tatsächlich an dem Punkt, einen Therapeuten aufzusuchen. Grundsätzliche Lehreinheiten dieser Sitzungen verarbeite ich auch in dem Buch, so dass es auch eine kleine Lektion in Psychologie ist.
Warum erscheint das Buch in einem christlichen Verlagshaus?
Das ist der Punkt, an dem sich vieles dreht und wendet. Wie viele andere Menschen agierte ich aus einem Liebesdefizit heraus, das „laut meines Therapeuten“ nur Gott stillen kann. Ich wollte es nicht glauben, aber dann begann eine Reise, die mein Leben für immer veränderte. Zu dieser Reise lade ich den Leser in diesem Buch ein.
Danke für das Interview. Was sind die nächsten Projekte?
Ich bin dabei, eine Plattform unter www.santablacksheep.com zu gründen. Ich möchte damit der nächsten Generation Leitern helfen, sich gesünder aufzustellen, um nicht in eine derart tiefe Lebenskrise zu fallen wie ich.